1982 wurde auch ich mit dem "Bonsai-Virus" befallen.
Es fing ganz langsam an. Ein kleiner etwa DIN A6 großer Haushaltskatalog der eben in fast regelmäßigen Abständen so ins Haus flatterte. Auf einer Seite sah ich so einen wunderschönen Bonsai (Mädchenkiefer) abgebildet, aber bezeichnet wurde es als "Picea" und so einen Bonsai wollte ich unbedingt haben!
Dabei las ich jedoch nur beiläufig, dass es sich hierbei "nur" um ein Bonsai-Samen-Tütchen handelte. Mir war das irgendwie egal und dachte es wird schon nicht so lange dauern. Wenn ich nur die Zuchtanleitung genau beachte und dies auch praktisch umsetzen würde, käme ich bestimmt auch bald in den Genuss eines so schönen Bäumchens. Also bestellte ich.
Ich besorgte mir ein kleines Gewächshaus für die Fensterbank, schüttete Erde rein, säte die Samen aus, bedeckte sie mit etwa 1cm Erde, stellte Lampen auf und schaltete sie ein, sobald es draußen dämmerte. Etwa 2-3 Wochen später kamen auch schon die ersten
Pflänzchen gesprossen. Mein erster Erfolg!
Nach einigen Tagen der Freude trübte sie sich abrupt. Die Pflänzchen die ich mit soviel Liebe und W a s s e r aufgezogen hatte, sind unterhalb des „Stengels“ schwarz geworden. Wie ich kurz darauf durch Fachbücher erfahren habe war eben eindeutig zu viel Wasser im Spiel.
Aber ab diesem Zeitpunkt (nach kurzer Trauer um meine Pflänzchen) war ich "infiziert"! Kaufte mir erst mal einige Bonsaibücher und erfuhr hierbei auch etwas über "Yamadori", dass war meine Chance. In den folgenden Tagen hielt ich mich (vor und nach der Arbeit) überwiegend in den Bayerischen Wäldern auf. Bis zum Jahre 1987 (durch Sammeln und Zukauf) kam eine für mich schöne kleine "Bonsai-Ecke" zustande.